Das Architektengespräch

Der Architekten-Termin

Am 25.09.2007 hatten wir unser Architektengespräch.
Wir fieberten diesem Termin schon seit wochen entgegen, da hier alle wichtigen technischen Belange
für das gesamte Bauprojekt festgelegt werden sollten.
Aber bevor wir mit der Architektin gemeinsam alles durchsprechen konnten, mussten noch eine ganze Reihe an Vorbereitungen getroffen werden.

Für eine schnelle Abwicklung des gesamten Bauprojektes benötigt FingerHaus jede Menge Unterlagen von den Bauherrschaften (so nennt man das heute in der Amtssprache), die wir im folgenden Absatz aufgelistet haben.

Die Unterlagen für das Planungsgespräch

Der Lageplan des Grundstücks mit Höhen und Grenzlängen in 1-facher Ausführung. Hier muss man einen Vermessungsingenieur beauftragen oder man wendet sich an das Katasteramt.
Kopie des Bebauungsplanes einschließlich der Legende. Den bekommt man von der Gemeinde oder der Stadtverwaltung. Wir haben ihn über die Internetseite unserer Gemeinde gefunden. Sehr wichtiges Dokument! Denn hier steht wie gebaut werden darf und welche Auflagen es gibt.
Der Kanalplan für den Hausanschluss. Den haben wir von der Gemeinde erhalten.
Antragsunterlagen für den Trinkwasseranschluss. Den gibt es bei den Wasserwerken oder Stadt- bzw. Gemeindewerken.
Antragsunterlagen für den Kanalanschluss. Den gibt es bei den Stadt- bzw. Gemeindewerken.
Adresse des für den Bauort zuständigen Bezirksschornsteinfegermeisters. Die Adresse erhällt man deutschlandweit bei der Schornsteinfegerinnung.
Adresse des für den Bauort zuständigen Energieversorgungsunternehmen.
Die genaue Anschrift der zukünftigen Baustelle.
Wenn eine Fertig-Garage oder ein Carport gewünscht sind, werden Bauantragsunterlagen der zur Ausführung kommenden Garage/Carport benötigt. Hierzu zählt auch die Statik.
Ein grundstücksbezogenes Baugrundgutachten wird dringend empfohlen. Dies halten wir für sehr wichtig für die Planung des Kellers und der Statik. So kann es beim Ausschachten nicht zu bösen Überraschungen und somit zu erheblichen Mehrkosten kommen


Das Gespräch

Gegen 9 Uhr trafen wir dann unsere Architektin Frau Arnold, die unser Bauvorhaben von der Planungsseite her betreut. Nach einer kurzen Begrüßung ging es dann auch direkt ans Eingemachte. Als erstes haben wir genau festgelegt, an wo das Haus auf dem Grundstück stehen soll. Bei der Planung der Lage solltenaus die für uns wichtigen Punkte Berücksichtigung finden. Das waren unter anderem, dass das Haus mit der Dachfläche Richtung Süden ausgerichtet wird, um eine Solaranlage nachrüsten zu können. Dann sollte das Haus so plaziert werden, dass möglichst viel Grundstücksfläche für die Gartengestaltung übrig bleibt und der Garten den ganzen Tag über von der Sonne erreicht wird. Die erlaubten Mindestabstände zur Straße (3 m) sollten minimal ausgenutzt werden und das Carport musste auch noch mit eingeplant werden. Bei der Planung des Carports erfuhren wir dann, dass man entweder genau auf die Grenze zum Nachbargrundstück bauen oder den 3 m-Abstand zur Grenze einhalten muss. Somit blieb uns keine andere Wahl als das Carport auf die Grenze zu planen. Jetzt mussten wir noch berücksichtigen, dass ein Durchgang zwischen Carport und Haus bleiben sollte, um z.B. mit einer Schubkarre oder den Fahrrädern in den Garten zu kommen. Nachdem genau feststand wie das Haus auf dem Grundstück stehen soll, ging es mit dem Grundriss weiter.

Wir starteten mit dem Erdgeschoss. Hier legten wir die genaue Anordnung der Räume fest, bestimmten die Lage der Fenster und passten sie dort wo es notwendig war an. In der Küche musste geplant werden wie wir die Dunstabzugshaube betreiben wollen. Als Umluft- oder Ablufthaube. Bei Abluft muss dann ein Kanal in der Decke verlegt werden, der bestimmte Anforderungen an den Brandschutz erfüllen muss. Wir mussten bestimmen wo unser offener Kamin plaziert wird. Dies hat unsere gesamte Planung über den Haufen geworfen, denn der Platz für den Weihnachtsbaum nahm nun unser Kaminofen ein! Als wir mit dem Erdgeschoss fertig waren, hatte der eigentliche Grundriss aus dem Prospekt keinerlei Ähnlichkeit mehr mit unserem Haus und das alles ohne Mehrkosten ;-).

Weiter ging es mit dem Obergeschoss. Hier konnten die Wohnräume fast unverändert bleiben. Es gab kleinere Anpassungen bei der Position der Türen und im Bad wurden die Wände noch etwas angepasst.

Jetzt kamen wir zum Keller. Hier erwartete uns als erstes eine notwendige Änderung, die wir so nicht geplant hatten. Wir hatten einen mit einer Tür abgeschlossenen Abgang zum Keller geplant. Dies ist aber aufgrund der Treppenform so nicht umzusetzen. Also werden wir ein offenes Treppenhaus bekommen und werden im Keller einen Vorraum zu den einzelnen Kellerräumen einplanen, der mit einer entsprechenden Wärmedämmung ausgestattet werden muss. Wer die Mehrkosten hierfür trägt muss noch geklärt werden! Jetzt kam die nächste Änderung. Um die Wärmedämmung für das KFW-60 Haus unter dem Estrich einbringen zu können, muss die Deckenhöhe um ca. 10 cm angehoben werden. Weitere Mehrkosten, die wir tragen müssen. Nachdem dieses Hindernis genommen war, legten wir die Anordnung der Räume im Keller fest. Dies ging sehr schnell, da wir die Grundrisse schon vorab ausgetüftelt und gezeichnet hatten. Alles war soweit OK und konnte von unserer Architektin übernommen werden. Nun wurden noch die Fenster im Kellerbereich angeordnet und damit waren die Gespräche über den Grundriss abgeschlossen.

Jetzt ging es nach draußen. Wir fuhren alle zusammen zu unserem Grundstück, damit sich unsere Architektin einen Eindruck vor Ort verschaffen konnte. Sie schoss noch einige Fotos uns so endete dann auch unsere Planungsgespräch.

Wir haben nicht alle Detaills, die angesprochen wurden aufgeführt, da dies den Rahmen hier sprengen würde. Aber an welche Dinge man alles denken muss, wird einem erst in einem solchen Gespräch bewußt. Ich fände es besser, wenn man mehr Zeit hätte, um nochmals über alle Entscheidungen genau nachzudenken. Denn Änderungen sind nach diesem Termin nur noch am Telefon und mit viel Aufwand einzubringen.

Abschließend sei hier noch erwähnt, dass Frau Arnold uns sehr kompetent beraten hat und das Gespräch mit ihr sehr angenehm war.